„Die Region ist, was wir daraus machen – also machen wir es gut!“
Geburtsort: Holzminden
Wohnort: Holzminden
Arbeitsort: Weserbergland
Alter: 33
Beruf: Selbstständige Unternehmerin, gelernte Industriekauffrau/Eventmanagerin
Brücken verbinden – Fähren aber auch:
„In Polle aufzuwachsen war cool, auch weil man durch die dörfliche Struktur einfach jeden kannte“, beschreibt Mareille Willmann ihre Kindheit. Sie erzählt vom Dorfladen ihrer Mutter, dort wusste man genau welcher Kunde welche Zeitung haben möchte. Polle liegt direkt an der Weser und die Gierseilfähre verbindet die beiden Ufer miteinander. Das Leben auf dem Lande als Kind beschreibt die 33-Jährige so: „Unser Elternhaus liegt direkt am Waldrand, Tür auf und die Natur ist da, das war klasse“. Nach dem Kindergarten und der Grundschule vor Ort ging es dann in Holzminden mit der Orientierungsstufe und dem Campe Gymnasium weiter. Die Busverbindungen waren gut abgestimmt, sofern man keine Freistunden zu überbrücken hatte. In der zwölften Klasse war Mareille klar, dass sie eine Ausbildung machen möchte und keine Lust auf ein Studium hat: „Ich habe mich an vielen Stellen beworben und mich dann für die Ausbildung zur Industriekauffrau bei Symrise entschieden“. Nach dem Abi ging es dann auch direkt los.
Ausbildung, Weiterbildung, Studium – Industriekauffrau 2.0:
Schon während der Ausbildung besuchte Mareille unterschiedlichste Unternehmensbereiche, vom Marketing über die IT bis hin zur Veranstaltungsorganisation, was ihr besonders zusprach. Im Eventbereich verantwortete sie Messeveranstaltungen und war für Konzernkommunikation und Standortaspekte tätig. Einiges davon sei zwar Schreibtischarbeit, aber dennoch ist sie durch diese Tätigkeit in Deutschland und der Welt viel rumgekommen, z.B. bei Food- und Aroma-Messen in Dubai, Frankfurt, Nürnberg, Hannover etc. „Das hat mir sehr gut gefallen, aber auch dort wollte ich mich noch weiterqualifizieren“. Gesagt, getan. Neben der Arbeit bildete sie sich zunächst innerhalb von 1,5 Jahren beim IST in Düsseldorf zur Eventmanagerin weiter und setzte den Bachelor im Bereich Eventmanagement und Tourismus in Hannover drauf.
Gründerin mit Überzeugung – Zwiebeln von und für die Region:
Zusammen mit einer Freundin, die in Schottland studierte und dort Zwiebel Chutneys kennen lernte, kochte die Eventmanagerin und Industriekauffrau zuhause Zwiebeln ein und experimentierte viel mit unterschiedlichsten Zutaten. Nach und nach entstand somit Mühlenfeld als Marke und Aushängeschild der selbstgekochten „Zwiebeleien“. Zunächst als Hobby gestartet entwickelte sich das Einkochen und Kreieren von Lebensmitteln schnell zu einer Leidenschaft. Zur Leidenschaft kam Überzeugung hinzu und der Entschluss in einen neuen Lebensabschnitt einzutreten war gefallen: Mareille Willmann gründete das Unternehmen Mühlenfeld. Inzwischen bereitet sie sich ganz auf ihre Selbstständigkeit und die Führung ihres eigenen Unternehmens vor und wird dabei von ihrem Lebenspartner unterstützt. Vier Sorten sind derzeit auf dem Markt erhältlich: Tomate, Ingwer-Curry, Rotwein-Rosmarin und Baltic-Power. Von fruchtig über exotisch bis hin zu deftig und exklusiv ist also für jede und jeden etwas dabei. „Wichtig war mir vor allem die Regionalität meiner Produkte, ich versuche alles so nah wie möglich zu machen“, beschreibt Mareille ihre Unternehmensphilosophie. Und das funktioniert, wie man an den regionalen Partnerunternehmen sieht, denn Öl und Essig bezieht Mühlenfeld von der Ölmühle Solling und damit wie auch die Gläser aus Boffzen, das Bier kommt von der Allersheimer Brauerei. Weitere Infos findet ihr auf der Webseite des Unternehmens: www.meinmuehlenfeld.de/
Entspannt und schön leben – H!ER geht das problemlos:
Das Motto der 33-Jährigen für ihr Unternehmen – Gutes von hier – beschränkt sich allerdings nicht auf den beruflichen Bereich. „Irgendwann gab es mal eine Zeit, da hatte ich überlegt von hier fort zu gehen. Aber mir wurde schnell klar, dass ich auf vieles verzichten müsste was mir diese Region hier gibt“, sagt Mareille. Besonders genießt sie diese entspannte Atmosphäre und beschreibt einen normalen Samstag mit Currywurst und Pommes auf dem Markt sowie Kaffee beim Weinkap inklusive Schnacken mit tollen Menschen. Auch bei den Wirtschaftsjunioren ist sie aktiv und hat gerade den Vorsitz übernommen. In ihrer Freizeit joggt sie gerne die Weser entlang, liest ein Buch oder geht Essen (und schwärmt dabei von den Rippchen der Gaststätte Brücktor in Holzminden). Praktisch, dass sie und ihr Lebensgefährte in der Nähe ein Haus gekauft haben. „Egal ob Freunde oder Familie, hier ist alles innerhalb von 20 Minuten zu erreichen“.
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